Das Abenteuer im Universum

Es war einmal auf einem Planeten in einer fernen Galaxie an einem sehr blauen und klaren Tag. Die Sonne schien und Lars, der achtjährige blaue Alien, wollte einen Ausflug zu seiner Oma auf den Nachbarplaneten machen. Um zwei Uhr nachmittags brach er mit seinem Raumschiff auf. Vor dem Flug kontrollierte er sehr genau die Schalter und Hebel, denn es war nun mal sein erster Flug. Er war sehr aufgeregt. Schliesslich betätigte Lars den Schalter zum Starten. Die Düsen wurden laut und er wurde in den Sitzt gedrückt. Er sah undeutlich, wie seine Eltern zum Abschied winkten.

Bald wurde es draussen schwarz. Lars war das erste Mal im Weltall. Er schnallte sich ab und machte einen schwerelosen Luftsprung. Überglücklich merkte er nicht, dass ein grosses Etwas auf ihn zuflog. Er drehte sich um und erschrak : Das Unbekannte war gewaltig, metallisch blau und viele seltsame Geräte hingen daran. Es stoppte kurz vor seinem Düsenjet und es schien, als beobachtete es ihn.
Lars sass wie erstarrt in seinem Pilotensitz, denn er hatte von der Legende gehört, es solle ein grosses blaues Etwas sein Unwesen im Weltall treiben. Der junge Alien wurde urplötzlich aus seinen Gedanken gerissen, als der Jet einen Ruck nach vorne machte. Das blaue Etwas, das aussah wie eine Krake, krallte sich an seinen Jet und zog ihn mit sich. Die Kraft, die ihn in den Sitzt drückte, war so stark, dass er sich kaum noch bewegen konnte. An seinem Fenster sausten Sterne, Asteroiden und sogar Planeten vorbei. Die Fahrt wurde immer schneller. Lars klammerte sich hilflos an seinen Sitz fest und starrte angsterfüllt nach draussen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, wurden seine Augenlider müde und er schlief wie betäubt ein. Im Traum glaubte er Zuhause zu sein und einen schönen Blausaft, zu trinken und den vier Monden zuzuschauen, die ihre Kreise zogen.

Plötzlich wurde Lars abrupt von einem lauten „Scscscscscscscscscs“ aus seinem Traum gerissen. Er schreckte hoch und erschrak fürchterlich ! Vor ihm stand ein Mensch! Er erinnerte sich blitzschnell an die Mahnung seiner Mutter : „Rede niemals mit einem Menschen, sie sind gefährlich und haben schreckliche Waffen!“
Was war unterdessen geschehen? Während seinem Schlaf wurde er von Menschen in ihr Raumschiff verfrachtet. Von seinem Jet war keine Spur mehr zu sehen. Zu allem Überdruss waren die Menschen bewaffnet! Lars hatte genug Geschichten über Waffen gehört: Ein Schuss reichte aus, um einen ausgewachsenen Blauling zu töten. Lars schaute sich ängstlich um und erkannte, dass er in einer Art Kommandozentrale war. Er sass direkt hinter dem riesigen Menschen und vernahm wieder dieses komische Scscscscscscscscsc!
Doch das Geräusch kam nicht von dem Menschen, nein es kam von einer Maschine hinter dem Mensch. Sie gab nämlich regelmässig ein Scscscscscscscscssc von sich. Schon wieder, doch Lars hörte nicht nur die Maschine, er vernahm auch die Stimme des Menschen. Sie war fürchterlich verzerrt und klang sehr unangenehm. Der Mensch redete in ein Mikrofon und machte immer wieder wegwerfende Bewegungen. Plötzlich drehte er sich um!
Lars hatte Angst, sehr grosse sogar. Er hoffte insgeheim, dass der Unbekannte ihn nicht sehen würde. Vergeblich! Der Mensch drehte sich um und blickte ihm geradewegs in die Augen. Dabei stammelte er unverständlich. Lars schüttelte verwirrt den Kopf. Die nächsten Worte erinnerten ihn an etwas Bekanntes, aber er wusste nicht woran. Da fiel es ihm ein: Es war die ihm alte unbekannte Sprache der Blaulinge. Er verstand also kein Wort.

Jäh wechselte der Astronaut die Sprache – es war die Sprache von Lars – und Lars verstand ihn. Der Mensch erzählte, dass ein grosser Satellit ihn aufgeschnappt und mitgezogen habe. Er wollte auch die Blaulinge erforschen. Lars antwortete mutig: „Ich bin ein kleiner Blauling und die Blaulinge denken, dass die Menschen uns jagen“.
Der Mensch erwiederte: „Nein, wir jagen euch nicht. Wir sind Forscher und keine Jäger.“ „Und warum tragt ihr dann Pistolen?“, hakte Lars nach. „Diese sind nur zur Abwehr gegen böse Wesen, wir wussten ja nicht, ob die Blaulinge auch bewaffnet und gefährlich sind. Ich heisse übrigens Paul. Ich würde gerne auf eurem Planeten landen.“
Lars überlegte gründlich und meinte:„ Einverstanden, die Waffen bleiben aber hier.“ Paul war über den Vorschlag sehr erfreut. Nun endlich konnte er die Blaulinge erforschen. Gemeinsam landeten Lars und Paul auf dem Planeten der Blaulinge. Erst wichen diese vor dem Menschen zurück, doch als sie Lars erblickten, legten sie ihre Angst ab und nährten sich dem Jungen und seinem Begleiter.
Am Abend wurde ein grosses Fest zur Versöhnung der Blaulinge und der Menschen veranstaltet. Von da an tauschten die Blaulinge und die Menschen regelmässig Nachrichten aus. Lars war darüber überglücklich.